Geschichte

Das B&B besteht seit Sommer 2008, aber die Geschichte dieses Hauses ist schon viel älter – sie beginnt in den frühen 60er Jahren, als Peppino Aiello und Lucia Puccio sich zum Bau des Hauses entschieden haben. Peppino und Lucia lernten sich nach Ende des 2. Weltkrieges kennen, nachdem Peppino nach sieben langen Kriegsjahren wieder in seine Heimat zurückgekehrt war. Anfänglich war er ausgezogen, um als Kavalleriesoldat seine Wehrpflicht abzuleisten, dann aber musste er im inzwischen ausgebrochenen Krieg mitkämpfen und anschließend weiter unter den Partisanen der Emilia während der Zeit der Resistenza.

Peppino und Lucia verliebten sich ineinander, 1946 heirateten sie und ließen sich in ihrem ersten Häuschen im Altbauviertel in Botricello nieder. Ihrer Liebe entstammen vier Kinder: Francesco *1947, Gregorio *1949, Franca *1951 und Maria *1956. Da die Familie nunmehr gewachsen war, beschlossen die beiden - trotz harter Zeiten, die viele Opfer und Entbehrungen verlangten - ein neues Haus zu bauen, größer und bequemer als das alte und nunmehr in einer Neubausiedlung liegend, wo sich seinerzeit viele junge Familien aus Botricello niederließen, angrenzend ans offene Feld mit extensiven Weizen- und Getreideanbau.

Peppino und Lucia erbauten das Haus unter Mithilfe ihrer eigenen Kinder, und ein neuer Lebensabschnitt begann. Francesco und Gregorio standen inzwischen schon im Berufsleben, Franca war eine junge Dame und Maria in ihren ersten Schuljahren, als im Juli 1963 das fünfte Kind auf die Welt kam: Leonardo Salvatore.

Unter der fürsorglichen und achtsamen Anleitung von Peppino und Lucia wuchs die Familie durchgehend in Liebe und Harmonie auf, immer vereint, trotz aller Erschwernisse, die das Leben von Mal zu Mal bereithielt. Die Familie wuchs und gedieh, in der Zwischenzeit wurden es dann tatsächlich fünf Familien unter fünf verschiedenen Dächern, aber dennoch schien immer alles ein einziges Ganzes zu sein, umgeben von mittlerweile zwölf Nichten und Neffen, die das Familienleben bereichern.

 

In diesem Haus ist Salvatore heiter aufgewachsen und groß geworden und erfreute sich stets der Zuneigung aller – Dank der achtsamen Fürsorge seiner Eltern, der Unterstützung seiner Brüder, Schwestern und später auch Schwager und Schwägerinnen und einer starken Verbundenheit zu allen Nichten und Neffen. Er lernte Rosa kennen, heiratete sie, und es kamen zwei Töchter zur Welt: Lucia (benannt nach der Großmutter) und Irene.

Nach dem Tod von Peppino und Lucia übernahm Salvatore das Haus und die Familie entschied, es umzubauen und ein kleines Gästehaus zu realisieren und es unter dem Namen DAS HAUS VON PEPPINO UND LUCIA B&B zu führen. Der Umbau und die Einrichtung des Hauses war überwiegend Salvatores Werk, während die Führung des Hauses dann hauptamtlich von Rosa übernommen wurde.

Für Salvatore war diese Idee nicht vorrangig von wirtschaftlichen Gedanken geprägt. Für ihn bedeutete der Gedanke vielmehr die Schaffung eines Angedenkens an die Erbauer, in der sich eine Synthese von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft verwirklichen sollte:

"Vergangenheit": – die Liebe zu den eigenen Eltern, die Erinnerung an ihr Leben und an ihr gutes Beispiel in der Kindererziehung; – die Erinnerung als Kind an viele erlebte Momente und an viel Zuneigung seitens aller Familienmitglieder.

"Gegenwart": – das Bedürfnis, etwas Schönes und Funktionelles zu kreieren, und zwar für denjenigen, denen die Natur am Herzen liegt und die das Herumreisen lieben, Orte, Menschen und Kulturen sehen und neu kennen lernen möchten; – die natürliche Fähigkeit der Gastgeberin Rosa, dem Haus eine Seele zu verleihen, ihre Empfangsbereitschaft und ihre Gastfreundschaft; – der Wille der Töchter Lucia und Irene, alte Familienstrukturen und altes Familieneigentum zu bewahren und in einer zeitgemäßen Form weiterzuführen.

"Zukunft": - die Hoffnung für die eigenen Kinder, dass unser schönes Land Kalabrien weiter Fortschritte macht, dank der großen Fülle an natürlichen, kulturellen und menschlichen Ressourcen, immer und überall sichtbar für alle; - die Hoffnung, dass alle Menschen, die dort leben, begreifen werden, dass ihr Land sie immer mit seinen Früchten reich beschenken wird, wenn man es nur liebt, respektiert, sorgsam behütet und beschützt, so wie man es mit der eigenen Mutter, Ehefrau oder Tochter machen würde. Wenn man das Land hingegen nur ausnutzt, zerstört, missachtet und lieblos damit umgeht, wird es bald seine Schönheit und Üppigkeit verlieren, es wird krank und marode werden und seine Bewohner werden ebenfalls darunter leiden.

Der Gast, der die Geduld aufgebracht hat, diese kleine Geschichte bis ganz zum Ende zu lesen, mag jetzt in der Lage sein, die Art der Gastfreundschaft zu schätzen, die ihm beim Betreten des HAUSES VON PEPPINO UND LUCIA entgegengebracht wird. Diese kleine Familiengeschichte trägt die Werte der Familie und der Freundschaft in sich, sie teilt die Freude und den Enthusiasmus derer, die es lieben zu reisen und Neues zu entdecken und sie vermittelt die Liebe zur Natur, den Respekt für die Umwelt, für die Tradition und für die eigene Geschichte.